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DES - Online Geschäftsbericht 2009

Wie viel Licht braucht der Mensch zum Shoppen?

Der Einsatz von Energie in einem Center ist vielfältig. Strom ist vor allem für das Lüften und Kühlen, den Betrieb der Fördertechnik und die Beleuchtung notwendig. Rund 60 % des gesamten Energiebedarfs gehen auf das Konto der Beleuchtung, die damit nicht nur einer der sichtbarsten, sondern auch der größte Energieverbraucher ist.

Ziel ist es daher, den Energiebedarf gerade im Beleuchtungssektor so gering wie möglich zu halten – und dennoch optimale Lichtverhältnisse für Kunden und Mieter zu schaff en. Ein Kompetenzteam der ECE, bestehend aus Architekten und Lichtdesignern, hat sich dieser Herausforderung angenommen. Da Einzelmaßnahmen wie der Einsatz neuster Lampentechnologie nicht ausreichen, um dem komplexen Thema gerecht zu werden, entwickelt das Team umfassende neue Lichtkonzepte, die alle relevanten Aspekte vom Tageslicht bis hin zur Architektur berücksichtigen.

Das ECE-Lichtkonzept: Weniger ist mehr – Licht bewusst einsetzen

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Eines der wesentlichen Merkmale der Lichtkonzepte ist das Tageslicht, das in keiner Einkaufsgalerie fehlen darf. Da sich die einzelnen Center in vielen Aspekten voneinander unterscheiden – beispielsweise bei der Ausrichtung des Gebäudes zur Himmelsrichtung – wird bei jedem Projekt individuell geprüft, wie sich der Tageslichteinsatz optimieren lässt. Dabei muss die Frage „Wie viel Tageslicht spart Energie?“stets aufs Neue beantwortet werden.

Eine zu hohe Einstrahlung natürlichen Sonnenlichts lässt den Bedarf an Kühlung steigen. Optimal ist diffuses Licht aus nördlicher Richtung, denn es bringt Helligkeit, erwärmt das Gebäude jedoch kaum. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Gestaltung der Dachöffnungen. Bei einem durchgängigen, symmetrischen Glasdach gelangt ein großer Teil der Sonnenwärme in das Center. Dies lässt sich beispielsweise durch partiell geschlossene Dachflächen vermeiden.

Bereits in der frühesten Planungsphase jedes Projekts findet ein intensiver Austausch zwischen Lichtdesignern und Architekten statt, um die individuellen Herausforderungen der Objekte unter energetischen Gesichtspunkten abzuwägen. Für die Nachhaltigkeit der Immobilie erfolgt hier die erste Weichenstellung.

Entsprechend der Tageslichteinstrahlung wird die künstliche Beleuchtung „dosiert“. Entgegen verbreiteter Annahme ist umso mehr Kunstlicht notwendig, je mehr natürliches Licht einfällt, denn das Tageslicht kann nicht alle Bereiche eines Gebäudes gleichmäßig erreichen. Ohne einen Ausgleich durch künstliche Beleuchtung entstehen hohe Kontraste, die die Besucher als sehr unangenehm empfinden. Zudem passt sich das menschliche Auge an die hellsten Bereiche an, weshalb es in den dunklen Zonen weniger erkennen kann. Besondere Aufmerksamkeit in der Lichtplanung gilt daher den Eingangszonen, in denen sich die Besucher auf die Helligkeitsverhältnisseim Center einstellen, den Bereichen, in die aus baulichen Gründen kein Tageslicht fallen kann, sowie den Schaufenstern, die die hellsten Zonen in einer Mall sein sollten.

Der richtige Mix aus Tageslicht und Kunstlicht

Das Kunstlicht sorgt dafür, dass alle Bereiche angemessen wahrgenommen werden. Um den dadurch entstehenden Energiebedarf möglichst gering zu halten, verwenden unsere Center Leuchtmittel, die wenig Wärme produzieren. Hierzu zählen vor allem Leuchtstofflampen, die in Lichtdecken und Vouten zur Anwendung kommen, und Halogenmetalldampflampen, die sich besonders für Downlights – kleine, meist in die Decke eingelassene Leuchten – eignen.

Von Leuchtstofflampen bis LEDs

LEDs hingegen sind für die Allgemeinbeleuchtung nicht hell genug und die Qualität ihrer Farbwiedergabe ist nicht ausreichend. Für die Fassadenbeleuchtung, farbige Akzente und schwer erreichbare Stellen sind sie jedoch schon in unseren Centern im Einsatz, z. B. in Dresden, Passau und Hameln. Eine Weiterentwicklung in naher Zukunft werden Lichtdecken mit LED-Technik sein. Hier können sie die vorhandenen Vouten und Downlights ergänzen und dadurch die Leistungsaufnahme im Vergleich zu einer klassischen Lichtdecke mit Leuchtstoff um die Hälfte reduzieren. Darüber hinaus werden Leuchten dort, wo sie tagsüber nicht benötigt werden, abgeschaltet. In den Abendstunden kann man durch die Dimmung der Lichtdecken und Vouten und die Halbschaltung bei den Milieuleuchten eine Energieeinsparung von rund 50 % erreichen. Durch solche Optimierungsmaßnahmen ist es der ECE gelungen, innerhalb der letzten acht Jahre 20 % der Beleuchtungsenergie für die Malls einzusparen und gleichzeitig die Lichtqualität zu verbessern.

Weniger ist mehr – Licht bewusst einsetzen

Am Tage werden größere Helligkeiten benötigt als am Abend. Weißes Licht wird am Tag als angenehm empfunden, warmes Licht am Abend.

Schaubild Licheinsatz

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